Mehr Jäger im Markgräflerland

Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Jäger deutlich zu – das merkt auch die Jägervereinigung Markgräflerland. Bei der Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung in Wettelbrunn wurden die neuen Mitgliederzahlen veröffentlicht. Aktuell gehören der Jägervereinigung 314 Mitglieder an.

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Wettelbrunn (gaa). Seit einigen Jahren nimmt die Zahl der Jäger deutlich zu – das merkt auch die Jägervereinigung Markgräflerland. Bei der Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung in Wettelbrunn am Samstag (1. April) wurden die neuen Mitgliederzahlen veröffentlicht. Aktuell gehören der Jägervereinigung 314 Mitglieder an. Allein im vergangenen Jahr konnten 24 neue Mitglieder gewonnen werden. Für den Kreisjägermeister Dr. Marek Meder ist das ein deutliches Zeichen: „Wir freuen uns über die neuen Mitglieder, die sich tatkräftig einbringen. Denn Jagd ist nicht nur Leidenschaft, sondern auch Auftrag: Als Jäger helfen wir dabei mit, die Wildbestände zu regulieren. Da wir uns in einer Kulturlandschaft befinden, die vom Menschen geprägt ist, müssen wir auch Sorge dafür tragen, dass die Biodiversität erhalten bleibt und alle Arten in ihrem Lebensraum die Möglichkeit haben, gut zu gedeihen.“ Marek Meder betonte die Wichtigkeit der Öffentlichkeitsarbeit für diese Themen: „Leider kommen unsere Sichtweisen in der Presse zu wenig zum Ausdruck. Hier sind alle Partner gefordert, sich für mehr Sichtbarkeit einzusetzen.

Trophäenschau zeigt Biotop-Unterschiede

Aufgrund der Corona-Beschränkungen der vergangenen Jahre war jetzt zum ersten Mal seit 2019 auch wieder eine Trophäenschau möglich. Jäger aus 15 Revieren zeigten mehr als 100 Trophäen von Rehböcken, Gämsen und Keilern. Dabei wurden die Unterschiede der biologischen Gegebenheiten deutlich: Rehböcke aus Feldrevieren in der Regel stärker veranlagt sind als solche aus Waldrevieren.

Gute Zusammenarbeit

Sowohl der Staufener Bürgermeisterstellvertreter Helmut Zimmermann als auch Michael Fröhlin vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) hoben in ihren Grußworten zur Jahreshauptversammlung die gute Zusammenarbeit mit den Jägern hervor. „Der Wald wird von verschiedenen Gruppen genutzt: Förster und Jäger, Touristen und Erholungsuchende. Hier gilt es, alle Interessen gut vereinbaren zu können. Die Abstimmung zwischen der Forstverwaltung und den Jäger funktioniert sehr gut, und vor allem die eigenständige Regulierung von Wildschäden entlastet die Verwaltung“, sagte Helmut Zimmermann.

Michael Fröhlin sieht Baden-Württemberg beim Naturschutz sehr weit vorne: „Wir haben bereits sehr viele Schutzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt, wo andere Länder gerade erst anfangen.“ Dennoch bräuchten die Landwirte viel Unterstützung angesichts der Herausforderungen in den Bereichen Nahrungsmittelsicherstellung, Umweltschutz und Klimawandel. „Erreichen können wir das nur durch die Bildung von Allianzen in partnerschaftlichen Verbänden – wie etwa den Jägern.“ So setzt sich der BLHV für die Aufnahme der Saatkrähen ins Jagdrecht ein. Ein großes Thema bei den Landwirten ist der Wolf: „Wir Landwirte haben Angst um unser Vieh. Alle Weiden im Schwarzwald einzuzäunen kann keine Lösung sein.“

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Die Jahreshauptversammlung bot auch die Möglichkeit, langjährige und verdiente Mitglieder der Jägervereinigung zu ehren. Geehrt wurden: Otto Engler (80 Jahre), Alfred Neymeyer (60 Jahre), Edwin Brommer (60 Jahre), Dr. Rudolf Bauert (50 Jahre), Bärbel Wick (50 Jahre), Adolf Zettelmayer (50 Jahre), Ralph Meyer (40 Jahre), Rainer Sütterlin (40 Jahre), Dr. Markus Herbener (25 Jahre), Thomas Rombach (25 Jahre), Dr. Achim Peters (25 Jahre), Michael Wendler (25 Jahre) sowie Sebastian Wendler für 20 Jahre bei den Markgräfler Jagdhornbläsern.

Neue Obleute und Hegeringleiter

Nach langjähriger Vakanz ist es der Jägervereinigung wieder gelungen, einen Obmann für das Schießwesen zu gewinnen. Zuständig ist dafür Jan Kraus. Mit der Gründung eines neuen Hegeringes für das Auerwild gibt es nun auch einen neuen Obmann Auerwild: Roland Kottal aus dem Münstertal hat dies Aufgabe übernommen. Beide Obmänner wurden durch die Mitgliederversammlung in den erweiterten Vorstand gewählt.

Auch in den Hegeringen haben sich durch Neuwahlen einige Veränderungen ergeben: Neuer Leiter des Hegeringes Müllheim ist Martin Becker, Dr. Klaus Felscher bleibt Stellvertreter. Im Hegering Rheintal bleibt Felix Bing Leiter, Tim Sütterlin ist neuer Stellverteter. Im Hegering Staufen-Münstertal ist Reinhard Kaleß als neuer Leiter gewählt worden, die bisherige kommissarische Leiterin Manuela Pfefferle ist stellvertretende Hegeringleiterin.

„Im Naturschutz einbringen“

Abgerundet wurde die Jahreshauptversammlung durch einen Vortrag des Waldpädagogen Peter Bux aus Lahr. Er stellte die Mitwirkungsmöglichkeiten der Jäger als Naturschutzbeauftragte dar und forderte die Jäger auf, sich aktiv in Naturschutzfragen als Sachverständige einzubringen.

Umrahmt wurde die Jahreshauptversammlung durch die Markgräfler Jagdhornbläser.