Jäger unterstützen Veterinärämter

ASP-Tierseuchenübung vom 30.03. - 01.04.2023

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Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) stellt eine große Herausforderung für alle Beteiligten dar. Um einen derartiges Seuchengeschehen wirkungsvoll bekämpfen zu können, ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit aller Beteiligen, insbesondere der Behörden, Land- & Forstwirtschaft sowie der Jägerschaft erforderlich. Der Ausbruch der ASP bei gehaltenen Schweinen am 25.05.2022 in Forchheim, Landkreis Emmendingen, hat gezeigt, dass diese schwerwiegende Tierseuche eine ständige Bedrohung für die Haus- und Wildschweine darstellt und jederzeit wieder auftreten kann.

Um den Stand der Vorbereitungen auf einen ASP-Ausbruch bei Wildschweinen im Land zu überprüfen, hat das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) im Zeitraum vom 30.03. bis 01.04.2023 eine landesweite ASP-Tierseuchenübung mit einem theoretischen und praktischen Übungsteil geplant.

Am 30.03. werden 15 Veterinärämter benachrichtigt, dass an fiktiven Fundorten aufgefundene und beprobten Kadaver in ihrem Zuständigkeitsbereich ASP-positiv sind. Die theoretische Tierseuchenbekämpfung beginnt und führt schnell dazu, dass die untere Jagdbehörde eine Befragung hinsichtlich der Prädilektionsstellen (z.B. Suhlen, Mahlbäume, Kirrungen, Einstände, Wechsel, Feuchtgebiete, Nahrungsflächen) mit dem/den Jagdausübungsberechtigten, in dessen Revier das ASP-positive Wildschwein gefunden wurde, durchführen muss.

Jagdpächter werden darauf hingewiesen, dass sie informiert werden, wenn sich der fiktive Fundort in Ihrem Revier befindet.

Im Fall eines tatsächlichen ASP-Ausbruch wird im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung eine Fallwildsuche, auch Kadaversuche genannt, mit ausgebildeten Kadaversuchhundeteams und Drohnenpiloten durchgeführt. Mit Hilfe der Fallwildsuche soll das Seuchenausmaß festgestellt und infektiöse Wildschweinkadaver beseitigt werden, sodass sich keine weiteren Wildschweine anstecken können. Letzteres ist wichtig, da der Erreger der ASP, ein Virus, sehr widerstandsfähig ist und über viele Monate hinweg infektiös bleiben kann.

Für eine erfolgsversprechende Kadaversuche ist das Wissen der Jagdpächter als ortskundige Jagdausübungsberechtigter unabdingbar. Wenn ein Wildschwein positiv auf das ASP-Virus getestet wird, soll möglichst schnell mit einer spezifischen Fallwildsuche an sogenannten Prädilektionsstellen begonnen werden. Prädilektionsstellen des Schwarzwildes sind z.B. Suhlen, Mahlbäume, Kirrungen, Einstände, Wechsel, Feuchtgebiete, Nahrungsflächen o. ä. welche nur die Jagdpächter als ortskundiger Jagdausübungsberechtigter kennen.

Zur Ermittlung dieser Prädilektionsstellen wurde speziell ein Fragebogen für die Jägerschaft erstellt. Das Ausfüllen dieses Fragebogens durch einen betroffenen Jagdausübungsberechtigten wird im Ernstfall eines ASP-Ausbruchs notwendig sein und stellt auch einen Bestandteil des theoretischen Teils der Tierseuchenübung am 30./31. März 2023 dar.

Da die in diesem Bogen abgefragten Informationen für eine effektive Bekämpfung der ASP unbedingt benötigt werden, werden die Jagdpächter bereits heute um ihre Mitarbeit und Unterstützung gebeten.

Zudem gibt es die Möglichkeit, sich mit seinem Hund beim Training Center Retten Helfen (TCRH) zum Kadaversuchteam ausbilden zu lassen. Seit dem Jahr 2021 gibt es das ASP-Kadaversuchhundeprojekt beim TCRH. Das TCRH kooperiert mit dem Jagdgebrauchshundeverband und dem Bundesverband Rettungshunde und wird vom MLR unterstützt. Die Projektkoordinatorin ist die Tierärztin und Jägerin Dr. Christina Jehle. Mehr Informationen zu der Ausbildung und Arbeit der Suchteams gibt über das TCRH:

https://asp.tcrh.de , mail: asp(at)tcrh.de , Tel.: +49.6261.3700700

Für Rückfragen steht das Veterinäramt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald Tel. unter 0761-21873928 oder per Email an vetamt(at)lkbh.de zur Verfügung.