Wildtierschutz bei der Frühjahrsmahd

In Kürze beginn die Frühjahrsmahd – gleichzeitig haben die Wildtiere in Wiesen und Feldern ihren Nachwuchs abgelegt. Um Rehkitze, Feldhasen und Bodenbrüter vor dem Mähtod zu schützen, bietet die Jägervereinigung Markgräflerland für die Landwirte in der Region die „Rehkitzrettung“ an.

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In Kürze beginn die Frühjahrsmahd – gleichzeitig haben die Wildtiere in Wiesen und Feldern ihren Nachwuchs abgelegt. Um Rehkitze, Feldhasen und Bodenbrüter vor dem Mähtod zu schützen, bietet die Jägervereinigung Markgräflerland für die Landwirte in der Region die „Rehkitzrettung“ an.

Rechtzeitige Anmeldung

Landwirte werden gebeten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vor Beginn beim zuständigen Jagdpächter oder bei Paul Schmid (0171-9377932) anzumelden. Dieser koordiniert dann zusammen mit der Jägervereinigung Markgräflerland e.V. den Einsatz eines Drohnenteams. Die Fläche wird noch vor Sonnenaufgang abgeflogen – die Wärmebildkamera der Drohne entdeckt erfasst Kitze und auch andere Jungtiere, die dann sicher aus der Fläche entfernt werden können. Zum Drohneneinsatz braucht es die Zustimmung des Jagdpächters sowie die Flurstücknummer zum Programmieren der Drohne. Nach Absuchen der Fläche muss unverzüglich gemäht werden, bevor die geretteten Kitze selbständig wieder ins Feld zurückgehen.

Zusätzliche Schutzmaßnahmen

Da der Mähbeginn für alle Landwirte gleichzeitig beginnt und das Drohnenteam nur frühmorgens fliegen kann bzw. koordiniert werden muss, sollten weitere Maßnahmen berücksichtigt werden, unter anderem:

  • Mähen von Innen nach Aussen
  • langsames Mähen
  • Anmähen der Fläche ein Tag vorher und Vergrämung (Aufhängen von Plastiksäcken)
  • Absuchen mit dem Jagdhund

Die Jägervereinigung weist darauf hin, dass der Bewirtschafter nach dem Tierschutzgesetz verpflichtet ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den Tod oder die Verletztung von Wirbeltieren zu vermeiden. Wird ein Kitz dennoch verletzt oder getötet, sind die Landwirte aufgefordert, den zuständigen Jagdpächter zu benachrichtigen, damit er das Tier erlösen kann – der Landwirt selbst darf das Tier nicht töten.

Videotutorial „Tierschutzgerecht Mähen“

Erläuterungen und praktische Hinweise bieten zudem ein Online-Video des deutschen Jagdverbandes unter https://www.youtube.com/watch?v=gEOidu6D4lM.

Verfehlter Tierschutz: Kitze nicht aufnehmen!

Doch nicht nur Mähwerke gefährden die Jungtiere Vermeintlich verweiste Rehkitze werden von besorgten Passanten mit nach Hause genommen oder zum Tierarzt gebracht. Auch hier gibt die Jägervereinigung einen klaren Hinweis: „Bitte lassen Sie die Rehkitze unbedingt an Ort und Stelle liegen und berühren Sie die Tiere nicht. Die Rehgeiß kommt auf jeden Fall wieder und kümmert sich dann um ihr Junges. Wenn es jedoch einen fremden Geruch wahrnimmt, wird sie es nicht mehr annehmen – es verhungert dann elendiglich.“